Vulkanland Steiermark

Hier war über Jahrhunderte oft heiß umstrittenes Grenzland, davon zeugen befestigte Burgen und Schlösser auf hoch aufragenden Basaltklippen. Heute sind die Grenzen offen, die Riegersburg, Schloss Kapfenstein und andere herrschaftliche Ansitze wurden zu Schauplätzen friedlicher kultureller oder vielfach auch weinkulinarischer Ereignisse.

Dafür hat das Weinbaugebiet auch genügend Auswahl, denn hier ist eine große Sortenvielfalt anzutreffen: Welschriesling , Morillon (Chardonnay), Weiß- und Grauburgunder, Gelber Muskateller, Traminer in allen Spielarten, Sauvignon Blanc und sogar Riesling auf der weißen Seite. Sie alle bilden die Grundlage für den Vulkanland Steiermark DAC und Vulkanland Steiermark DAC Reserve. Auf der Ebene der Ortsweine bildet Sauvignon Blanc die wichtigste Leitsorte, doch auch Weißburgunder und Grauburgunder spielen hier eine wesentliche Rolle. Im Vulkanland finden beide hervorragende Bedingungen vor, da sie mildere Standorte bevorzugen. Eine Spezialität des Vulkanlands ist der Traminer, der als Ortswein aus Klöch auch halbtrocken ausgebaut werden kann. Sein unverwechselbares Rosenaroma wird am Gaumen von zarter Säure unterstützt. Interessante Rotweine, vorzugsweise aus Blauem Zweigelt, ergänzen das weinreiche Angebot des Vulkanlands und kommen mit der Herkunft „Steiermark“ auf den Markt.

Verbindendes Element aller Weine ist eine feine, mineralische Würze, die auf die besonderen geologischen Bedingungen zurückzuführen ist. Hier im Übergangsgebiet vom heißen, trockenen, pannonischen zum feuchtwarmen, illyrischen Mittelmeerklima verleihen die Ausläufer des pannonischen Klimas aus dem Osten den Weinen zudem eine dezente, gebietstypische Stoffigkeit. Ausgeprägte Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht unterstützen die Aromenbildung und die harmonische Reifung der Trauben ganz besonders.

Die warmen Böden, auf denen die Weingärten liegen, weisen einen starken Wechsel zwischen kalkhältigen und kalkfreien Untergründen, sandigen und tonigen Ausgangsmaterialien bzw. schottrigen und vulkanischen Ablagerungen sowie verwitterten Schiefern und Gneisen auf. Am häufigsten finden sich auf den Oberhängen außerhalb von Klöch sandige, tonige, überwiegend kalkfreie Böden. Im Bereich Klöch sind nahezu geschlossen kalkfreie Rotlehme und Braunlehme anzutreffen, die aus Basalt und Tuff entstanden sind.

Vier Weinstraßen führen durch die reizvolle Hügellandschaft, einen guten Überblick über die Produktion bietet die gesamtsteirische Vinothek in St. Anna am Aigen, touristische Ziele sind nicht zuletzt die Thermalorte entlang der vulkanischen Bruchlinie. Die wichtigsten Weinbauorte sind Bad Radkersburg, Feldbach, Gleisdorf, Hartberg, Kapfenstein, Klöch, Riegersburg, St. Peter, Straden, Tieschen und Weiz. Im Norden befinden sich am Ringkogel bei Hartberg Weingärten bis in 650 Meter Seehöhe, die zu den höchsten Anlagen in ganz Österreich gehören.

Das steirische Vulkanland ist außerdem eines der naturbelassensten Tourismusgebiete Österreichs. Herrliche, perfekt beschilderte Themenwanderwege führen durch eine bezaubernde Landschaft. Und überall laden freundliche Buschenschenker den Gast ein, neben dem Wein auch die kulinarischen Köstlichkeiten der Gegend zu verkosten, allen voran das berühmte steirische Kürbiskernöl.